Seit der Stadtbach, der bis 1830 in einem offenen Bett durch die Altstadt floss, in den Untergrund verbannt wurde, plätscherte abgesehen vom Fischmädchenbrunnen in der Steinberggasse lange Zeit kein Wasser mehr.
Das sollte sich ändern, fand die Stadt Winterthur 1991 und beauftragte den amerikanischen Künstler Donald Judd (1928-1994) mit einem Brunnenprojekt. Doch schon bald wurde dieses aus Kostengründen zurückgestellt.
Dass es ein paar Jahre später dennoch realisiert werden konnte, ist dem privaten Verein «Judd-Project» zu verdanken, der sich mit Unterstützung weiter Kreise der Bevölkerung und viel Geld für die Verwirklichung des Projektes eingesetzt hatte.
Im Mai 1997 war es dann soweit; noch bevor die eingeebnete Gasse mit einem frischen Teerbelag versehen wurde, wurden die von Donald Judd entworfenen Brunnen mit einem grossen Kran in die Gasse abgesetzt.
Für die Feinjustierung, den Anschluss an die Wasserleitungen und die ersten Probeläufe blieb nicht mehr viel Zeit, denn bereits am 14. Juni sollten die Brunnen feierlich eingeweiht und der Stadt als Geschenk übergeben werden.
Ein Geschenk, das die Stadt gerne entgegennahm, und eines, das heute vor allem im Sommer, wenn die Brunnen als Kleinschwimmbäder genutzt werden, nicht mehr wegzudenken ist.
Selbst anfänglich kritische Stimmen freundeten sich damit an. «Die Brunnen von Dschödd sind gar nicht so blöd», schrieb ein von den Brunnen zum Dichten inspirierter Leser dem «Landboten».