Wasser für die Steinberggasse

5. Mai 2023

Aus dem Bildarchiv der Winterthurer Bibliotheken

Seit der Stadtbach, der bis 1830 in einem offenen Bett durch die Altstadt floss, in den Untergrund verbannt wurde, plätscherte abgesehen vom Fischmädchenbrunnen in der Steinberggasse lange Zeit kein Wasser mehr.

Das sollte sich ändern, fand die Stadt Winterthur 1991 und beauftragte den amerikanischen Künstler Donald Judd (1928-1994) mit einem Brunnenprojekt. Doch schon bald wurde dieses aus Kostengründen zurückgestellt.

Dass es ein paar Jahre später dennoch realisiert werden konnte, ist dem privaten Verein «Judd-Project» zu verdanken, der sich mit Unterstützung weiter Kreise der Bevölkerung und viel Geld für die Verwirklichung des Projektes eingesetzt hatte.

Im Mai 1997 war es dann soweit; noch bevor die eingeebnete Gasse mit einem frischen Teerbelag versehen wurde, wurden die von Donald Judd entworfenen Brunnen mit einem grossen Kran in die Gasse abgesetzt.

Für die Feinjustierung, den Anschluss an die Wasserleitungen und die ersten Probeläufe blieb nicht mehr viel Zeit, denn bereits am 14. Juni sollten die Brunnen feierlich eingeweiht und der Stadt als Geschenk übergeben werden.

Ein Geschenk, das die Stadt gerne entgegennahm, und eines, das heute vor allem im Sommer, wenn die Brunnen als Kleinschwimmbäder genutzt werden, nicht mehr wegzudenken ist.

Selbst anfänglich kritische Stimmen freundeten sich damit an. «Die Brunnen von Dschödd sind gar nicht so blöd», schrieb ein von den Brunnen zum Dichten inspirierter Leser dem «Landboten».

Artikel ansehen

Ei, Ei, Ei !

5. April 2023

Winterthur ist Weltrekordstadt, zumindest im Guinnessbuch. 1996 sorgte ein brennendes Osternest für Aufsehen.

Winterthur braucht sich in Sachen Weltrekorde nicht zu verstecken. Mal war es der grösste Königskuchen der Welt, mal das grösste Massentauchen in einem Wasserbecken, mal das grösste Bettlakenmosaik.

An Ostern 1996 sollten es die grössten Osternester sein. Hinter der Aktion stand unser Verein (welcher früher „Verein zur Förderung der Steinberggasse“, kurz VFS hiess), der sich seit der Sperrung der Gasse für den Autoverkehr im Jahr 1987 für die Aufwertung der Gasse starkmachte.

Die in drei Nester gelegten Rieseneier von 2 Metern Höhe und 5 Metern Durchmesser wurden von den Vereinsmitgliedern eigenhändig angefertigt, bemalt haben sie Schülerinnen und Schüler einer Primarschulklasse aus Veltheim im Rahmen einer Projektwoche.

Aufsehen erregten die Rieseneier jedoch nicht nur visuell, sondern auch durch einen Vandalenakt. Kaum eine Woche verging, und eines der Nester wurde angezündet und ging in Flammen auf.

Dennoch, der Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde war den Riesennestern gewiss. Gemäss den Nachforschungen von Heinz Weigold, dem damaligen VFS-Präsidenten, habe es Eier dieser Grösse auf der Welt zwar auch schon gegeben, so grosse damit zusammengestellte Osternester jedoch nicht.

Das Guinnessbuch der Rekorde hat dies bestätigt und überreichte dem VFS im Oktober darauf eine Anerkennungsurkunde. Nicht die erste übrigens, 1987 triumphierten die Steinberggässler mit der grössten Strassenmalerei der Welt, einem 2900 Quadratmeter grossen Drachen. Noch ein Rekord aus der jüngeren Geschichte Winterthurs.

Frohe Ostern!

Artikel im Landboten ansehen